Der Geo-Erlebnispfad in Oberjosbach – eine Wanderung durch die Erdgeschichte


Der Geo-Pfad

 

Der ca. 5 Kilometer lange Geo-Pfad beginnt in der Straße „An der Eiche“ in Niedernhausen-Oberjosbach. Die Übersichtskarte steht gegenüber der Einfahrt zur „Dr.-Jakob-Wittemann-Straße“. Die ersten (und letzten Meter) läuft man der Straße „An der Eiche“ entlang. Und dann gegenüber dem „Eschenweg“ biegt man in den Wald ein. (Da hier auch das Ende des Rundweges ist, wird es sich mir nie erschließen, warum nicht gleich hier die Übersichtskarte steht??). Eine Wegekarte findet du unten in den Links.

 

Also wenn du den Einstieg in den Wald gefunden hast, kann es losgehen. Der Geo-Pfad ist gut ausgeschildert bis auf eine Ausnahme am Hohlen Stein. Zehn große Tafeln und eine kleinere beschreiben Besonderheiten des Taunus im Laufe vieler, vieler Jahre. Der Untertitel des Geo-Pfades sagt, was auf uns zukommt: „Eine Wanderung durch 460 Millionen Jahre Erdgeschichte“. Wow – das wird spannend.

 

Schon bei der ersten Tafel erkennt man schnell: alles lesen . . . da dauert die Wanderung keine 2, sondern mindestens 4 Stunden (oder mehr). Das Wissen auf den Tafeln würde leicht ein ganzes Buch füllen.

 

Ich mache es mir etwas einfacher – nach einem kurzen Überblick fotografiere ich die Tafeln und werde sie zu Hause in aller Ruhe studieren, denn die Inhalte sind sehr gut recherchiert, leicht geschrieben und immer wieder mit kulturellen Begebenheiten ergänzt.

 

Wer es sich einfacher machen oder die Tour mit Kindern laufen möchte, der findet im Begleitheft des Weges eine interessante und kindgerechte Zusammenfassung der Tafeln (https://www.niedernhausen.de/dokumente/2013-flyer-geo-erlebnispfad.pdf?cid=60p).  


Tafel 1 Unsere Erde, Aufbau und Gebirgsbildung
  Geologische Zeitskala
Tafel 2 Die Entstehung des Taunus
  Historische Waldnutzung  - die Köhlerei
  Spuren des Krieges im Taunus
Tafel 3 Die Gesteine des Taunus (Steinkreis)
Tafel 4 Das Landschaftsbild des Taunus
Tafel 5 Der Taunus im Eiszeitalter
Tafel 6 Böden im Taunus
Tafel 7 Bergbau und Rohstoffe im Taunus
Tafel 8 Der Hohle Stein - Naturdenkmal aus Taunusquarzit
Tafel 9 Der Wald im Taunus
Tafel 10 Unruhiges Land - warum die Erde im Taunus bebt.

Der Weg im Überblick

 

Die Wege sind größtenteils gut begehbare breite (teils moosige, teils steinige) Waldwege. Ausnahme davon ist die Überquerung des Hohlen Steins. Hier ist nur ein Pfad und gutes Schuhwerk ist eine sehr gute Wahl. Sehr schwierig ist dieser Pfad nicht zu begehen. Wer aber etwa unsicher auf den Füßen ist, nimmt besonders bei feuchtem Wetter einfach Walkingstöcke mit (die helfen auch beim Aufstieg 😊). Oben wird man mit einem wundervollen Ort mit einer tollen Aussicht belohnt. Kurz hinter dem Hohlen Stein ist derzeit (März 2024) kein Wanderzeichen. Du musst dich nach scharf rechts unten halten. Du siehst von oben schon gleich den Weg wieder gut, der dich weiterführt.

Hier nun hat man ein bisschen „Bayrisch-Wald-Feeling“, denn die toten Fichten wurden stehengelassen, wie seinerzeit im Bayerischen Nationalpark. Als in den 1990er Jahren der Borkenkäfer dort große Waldflächen befiel, wurde nicht eingegriffen, so dass ein Teil der Hochlagenwälder mit den Skeletten der toten Bäume flächig abstarb. Das wurde damals sehr kontrovers diskutiert. Es war mutig, diesen Weg zu gehen - doch der Wald hat sich im Bayerischen Wald erholt.

 

Der Anblick hier oberhalb Niedernhausens ist kein schöner. Aber es ist ein Versuch, den kaputten Wald anders zu behandeln als mit Kahlschlag und Aufforstung. Auch das findet man hier oben. Wie wohl die Gegend in 10, 20 (oder eben in Millionen) Jahren aussehen wird? Welche „Methode“  der sogenannten Walderneuerung wird das Rennen machen?

 

Der Hohle Stein

 

Der Höhepunkt des Weges ist sicher der Hohle Stein.

Ob der Hohle Stein ein Kultplatz war, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen. Er hätte zwar, so imposant wie er da steht, das Potential dazu,  jedoch gibt es keine eindeutige Zeichen von Bearbeitungsspuren alter Kulturen. Dafür zeugt das Gestein vielmehr von gewaltigen Naturkräften. Der Quarzit weist Schrammen und Rillen auf, die während der Gebirgsbildung entstanden sind.

Für mich hat dieser Ort durchaus etwas Mystisches und ein Verweilen hier oben ist unbedingt empfehlenswert.

 

Das Ende

 

Am Ende ist man wieder am Ausgangspunkt angekommen und hat eine schöne Runde geschlossen. Ab dem Hohlen Stein geht es immer sanft bergab.

 

Anfahrt:

 

Mit dem Auto parken in der Straße „An der Eiche“ in Oberjosbach.

Mit dem ÖPNV nimmt man den Bus (22, 230) ab Niedernhausen (S-Bahn- und Regionalbahn-Bahnhof) bis nach Oberjosbach (Rathaus).


Zum Vergrößern und für die Untertitel bitte die Bilder anklicken