Mich fasziniert immer sehr, wenn sich wilde Natur mitten im Rhein-Main-Gebiet ausbreitet. Da ist der Alte Flughafen in Bonames
ein ganz besonderes Beispiel. Der Alte Flugplatz (früher: Maurice Rose Airfield) ist ein ehemaliger, bis 1992 genutzter, amerikanischer Militärflugplatz. Bevor die U.S.-Army
dort nach dem Zweiten Weltkrieg einen Flugplatz für Kleinflugzeuge baute, wurde die Fläche als Weideland genutzt.
Bereits 1993 wurde das Gebiet unter Landschaftsschutz gestellt und 2003 der Stadt Frankfurt übereignet. Was dann geschah wurde
erst einmal von Vielen „mit Vorsicht“ angeschaut. Die Stadt wollte das Gelände für Menschen und Natur öffnen – und wie das gelang ist einmalig. Heute beäugt niemand mehr
dieses Vorhaben als suspekt, sondern alle genießen, was dort entstanden ist und entsteht. Kein Wochenende, an dem sich dort auf der noch bestehenden Landebahn nicht
Inlineskater, jüngste Fahrradfahrer, Skateboard- und Rollschuhfahrer treffen und ihre Künste lernen oder verbessern. Es gibt ein tolles Restaurant, ein „grünes“ Klassenzimmer
und ein Feuerwehrmuseum.
UND: es gibt NATUR! Und da bin ich natürlich dann ganz begeistert. Ich komme nicht allzu oft hier her, doch jedes Mal hat die
Natur wieder irgendetwas verändert oder sich ein Gebiet zurückerobert, durch das wir das letzte Mal durchspazieren konnten. Besonders die Feuchtbiotope sind einmalig.
Wildnis in der Stadt – und das geht dann auf der anderen Seite des Nidda-Altarms weiter. Hier hat der Nidda-Altarm eine Insel
geschaffen, die zum großen Teil verwildern darf. Es gibt Biber und Eisvögel hier.
Und nebendran eine Grillwiese für die Bevölkerung.
Der Alte Flughafen und das Wildnisgebiet auf der Nidda-Insel zeigen eindrücklich, wie es funktionieren kann, dass Menschen ihrer
Freizeitbeschäftigung nachgehen und die Natur sich trotzdem ihren Platz nimmt – nur ein bisschen Rücksicht von den Menschen ist gefordert und der Wille der
Stadtverantwortlichen.
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