Die Elsbeere - oder die "Schöne Else" - am Lorsbacher Bahnhof


Da steht ein ganz besonderer Baum – und wir gehen meist achtlos auf dem Weg zum Bahnsteig daran vorbei: die Elsbeere.

 

Sie ist als Naturdenkmal gekürt und hat inzwischen ca. 170 Jahre auf dem Stamm.

 

Ihr Platz zwischen Bahnhofsgebäude und Parkplatz ist nicht gerade der idealste. Und leider merkt man ihr das auch schon an – der ein oder andere Baumpilz hat sich schon angesiedelt.

 

Dabei ist die Elsbeere ein durchaus beachtlicher Baum, und er rückt auch wieder vermehrt in das allgemeine Interesse. So werden auch im Hofheimer Stadtwald u.a. Elsbeeren angepflanzt.

 

Aus forstlicher Sicht tragen solche „Nebenbaumarten“ zur genetischen Vielfalt bei, die im Hinblick auf künftige Generationen immer wichtiger werden.

Die Elsbeere ist das größte einheimische Rosengewächs (Familie der Rosengewächse: Rosaceae) und verwandt mit der Vogelbeere und dem Speierling.

 

So ähneln auch die Früchte dem des Speierlings.

 

Die Früchte haben auch zum lateinischen Namen beigetragen – Sorbus torminalis. Sorbus kommt aus dem Keltischen („sorb“) und heißt herb, so wie es die Früchte auch sind. Torminalis stammt vom lateinischen "tormina" und bedeutet Bauchschmerzen. Die gerbstoffhaltigen Früchte haben einen hohen Gehalt an Vitamin C und helfen gegen Durchfall, daher auch der Name "Ruhrbirne". Früher wurde aus den Elsbeeren eine Medizin gegen Bauchschmerzen gewonnen.

 

Und u.a. wird in Österreich aus den Früchten der Elsbeere Schnaps hergestellt.

 

Die Elsbeere wird 25 m bis 30 m hoch und sie wird 200 bis 300 Jahren alt.

 

Also hat unsere Elsbeere am Bahnhof hoffentlich (trotz der Baumpilze) noch viele Jahre vor sich.